Zuschauer JugendkonferenzEine große bunte Schar von jungen Bürgerinnen und Bürgern aus Freilassing konnte Stadtjugendpfleger Michael Schweiger bei der ersten Jugendkonferenz in Freilassing am Donnerstagabend begrüßen.
Im Rahmen des Programmes „Partnerschaft für Demokratie Freilassing“, das vom Bundesprogramm „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird, hatte der Kreisjugendring Berchtesgadener Land alle jungen Menschen im Alter von 14 bis 21 Jahren, die in Freilassing wohnen oder mit Freilassing in Ausbildung oder Schule eng verbunden sind eingeladen.
„Wir wollen euch teilhaben lassen an der Gestaltung des sozialen, kulturellen und städtebaulichen Lebens in Freilassing“, so Michael Schweiger, „und ihr müsst uns sagen, was ihr braucht“. Dazu werden wir heute mit euch ein Jugendforum gründen. Hier können dann Projekte aus einem Jugendfonds von 5000 Euro aus dem Programm „Partnerschaft für Demokratie Freilassing“ in 2018 initiieren werden.
Erster Bürgermeister Josef Flatscher zeigte sich als erfahrener Kommunalpolitiker bei seinen Begrüßungsworten hoch erfreut über den zahlreichen Zuspruch junger Freilassinger für die Jugendkonferenz: „Demokratie lebt vom Mitmachen und Verantwortung übernehmen“, so Flatscher, „ich bin seit 19 Jahren Bürgermeister und habe immer meinen Jugendpfleger Michael Schweiger an meiner Seite. Denn ihr, die Jugend in unserer Stadt seid die Zukunft und ich bitte euch, gemeinsam mit den älteren Bürgerinnen und Bürgern die Stadt zu gestalten, denn gemeinsam werden die Generationen viel erreichen können“.
Im Anschluss stellten sich Isabell Fehr und Geschäftsführer Rudolf Hiebl von der Koordinierungs-und Fachstelle Kreisjugendring Berchtesgadener Land den Jugendlichen vor. Isabell Fehr ist verantwortlich für das Jugendforum und erläuterte den jungen Zuhörern die Grundsätze des Programmes „Partnerschaft für Demokratie Freilassing“ mit dem Ziel, dass alle Menschen in Freilassing „eine demokratische, respektvolle und tolerante Haltung im Sinne des Grundgesetzes haben“, die durch die Projekte in Partnerschaft für Demokratie zum Ausdruck kommen soll.
Nach einer kurzen Vorstellung eines bereits in Freilassing gestarteten Projektes in „Partnerschaft für Demokratie Freilassing“, der Musikbegegnung „Saz und Trompete“ durch den Projektleiter Onur Bakis und dem Musiker Seydou Ba mit der Bechertrommel aus Afrika, eröffnete Isabell Fehr den aktiven Teil des Abends mit einer Abfragerunde bei den anwesenden Jugendlichen zu ihren Bedarfen in den wichtigen Lebensbereichen der Stadt Freilassing.
Es kamen interessante Rückmeldungen im Bereich Freizeit, Jugendtreff, Innenstadt und Infrastruktur sowie sonstige Themenbereiche, die den Jugendlichen besonders am Herzen lagen.
„Wir finden das toll, dass wir heute unsere Meinung sagen dürfen“, waren sich die vier jungen Freilassinger Alexia, Sahra, Massume und Fabian mit Wurzeln aus Rumänien, Afghanistan und dem Kosovo einig.
Mitglieder im PlenumAli, 19 Jahre würde gerne in Freilassing ins Kino gehen: „Warum muss ich immer in andere Städte fahren, wenn ich ins Kino will?“, so Ali.
Aaron, 21 Jahre alt, vermisst einen offenen Trainingsparcours in der Stadt und die Mädchen in der Runde einen Volleyballplatz, der ihnen gefällt.
David, 21 Jahre, berichtete, dass viel junge Menschen nach Salzburg fahren, aber gerne auch in Freilassing ausgehen würden. Sie vermissen Bars, schnelleres Internet, günstige Restaurants oder eine Spielothek für Jugendliche und Martin würde gerne einen Platz zum Billardspielen für Jugendliche haben.
Nicht zufrieden sind die Jugendlichen mit den Preisen im öffentlichen Nahverkehr, berichtete Michaela, 19 Jahre alt, und besonders nicht zufrieden sind die jungen Leute mit der Nahverkehrsverbindung zwischen Freilassing und Laufen.
Hier fanden sie offene Ohren bei Bürgermeister Josef Flatscher, der aus seiner Erfahrung berichtete, welchen langen Atem man in der Kommunalpolitik oft benötigt, um verkehrsstrukturelle Veränderungen bei notwendiger Beteiligung vieler Partner auf den Weg zu bringen: „Aber, wenn ihr mithelft, dann schaffen wir das gemeinsam“, so Flatscher.
Weitere Themen, die die Jugendlichen im Rahmen des geplanten Jugendforums gerne im neuen Jahr behandeln würden sind die Suchtprävention, Homosexualität, Aufklärung zu den Gefahren der Social Media, Sprachförderung, der Wunsch nach einem Kleiderkreisel für Jugendliche und der dringende Wunsch, bei Maßnahmen zur Integration, auch in der Stadtplanung beteiligt zu werden.
Nach dieser regen Beteiligung der jungen Freilassinger , die in einer Ausbildung sind, oder die Fachoberschule, die Realschule , das Gymnasium oder die Mittelschule besuchen, konnte in Rekordzeit eine 18- köpfige offizielle Mannschaft von Jungen und Mädchen im Alter von 14 bis 21 Jahren für das Jugendforum gefunden werden: Tobias Ahne, Michaela Böhm, Gül Ergüden, Constantin Freudenthaler, Aaron Geigand, Daniela Hilbert, Jonathan Exposito Javier, Dafina Malaj, Marie Negele, Alisa Omanovic, Maria Pasternale, Alexia Maria Salagean, Nicole Sammer, Martin Schmelz, David Schweiger, Tobias Schweißhelm, Michael Trecha und Sarah Weber.
Im neuen Jahr werden sich alle mit Unterstützung von Isabell Fehr zu einem ersten Termin im Jugendforum treffen. Zwei der Mitglieder im Jugendforum werden die Jugendlichen regelmäßig im Begleitausschuss „Partnerschaft für Demokratie Freilassing“ vertreten und ein Mitglied vom Jugendforum nimmt als Delegierter der Stadt Freilassing an der jährlichen Vollversammlung vom Kreisjugendring teil. Die nächste Jugendkonferenz für alle Jugendlichen wird dann im Sommer 2018 stattfinden.
Mit einer Einladung durch das Rathaus Freilassing zur „Dankeparty“ im Februar 2018 für alle ehrenamtlich engagierten Menschen in der Stadt, konnte dieser Abend ausklingen. Er war ein Aushängeschild, so waren sich Bürgermeister Josef Flatscher, Michael Schweiger, Isabell Fehr und Rudolf Hiebl einig, für die Jugend in Freilassing, die mit ihrem Schwung und Interesse eine deutliche Bereitschaft gezeigt hat, Verantwortung für das Leben in der Stadt zu übernehmen. (Text: Britta Schätzel)